Schloss Hohenwehrda Jahrbuch 2021-2022

SCHULE

Interview mit unserer Musikdirektorin Christina Rümann Schuljahr 2021/2022

Wenn die „Königin der Nacht“ in der Baggerschaufel einschwebt Martin Batzel Interview mit Christina Rümann – die Opernsängerin unterrichtet Musik auf Schloss Hohenwehrda. Die Sopranistin Christina Rümann lebt mit ihrer Familie in Kalbach im Landkreis Fulda, unterrichtet seit diesem Schuljahr am Lietz Internat Schloss Hohenwehrda Musik, verantwortet den Themenschwerpunkt sowie die musika lische Förderung der Schülerinnen und Schüler. Christina Rümann war festes Ensemblemitglied an den Theatern Erfurt und Dortmund und seit 2011 freiberuflich tätig. Sie wurde in Fulda geboren, erhielt mit fünf Jahren Unterricht am Klavier, mit 15 Jahren dann ihren ersten Gesangsun terricht. Sie wirkte in verschiedenen regionalen Ensemb les mit und erhielt 1994 den Förderpreis der Städtischen Sparkasse Fulda. Nach ihrem Abitur studierte sie von 1995 bis 2000 Gymnasiallehramt mit den Fächern Musik und Geschichte in Köln. Frau Rümann, Sie sind die „Königin der Nacht“ in Mozarts Oper „Die Zauberflöte“: Was verbinden Sie persönlich mit der Rolle der „Königin“, und welche besonderen Anforderungen stellt dieser Part an Sie als Koloratursopranistin?

Christina Rümann: Ich habe die Arie der Königin der Nacht das erste Mal in einer Produktion der Kölner Musikhochschule gesungen, unter anderem mit Professor Hans Sotin als Sarastro, und seitdem hat mich diese Partie nicht mehr losgelassen. Bisher habe ich fast 200 Vorstellungen in über zehn verschiedenen Produktionen gesungen. Einerseits ist das ein Segen, da ich mit dieser Partie an vielen großen Häusern in Deutschland, Öster reich, Schweiz und den Niederlanden gastieren konnte und so viele wunderbare Städte und Kollegen kennen lernen durfte. Andererseits ist man dann schnell auch auf diese Rolle festgelegt und wird nur selten für etwas anderes engagiert – es sei denn, man ist gerade fest an einem Theater angestellt. Wenn man die technischen Hürden dieser Partie einmal überwunden hat, macht es sehr viel Spaß die oft böse charakterisierte Königin zu singen und spielen. Man hat zwar nur drei Auftritte (zwei Arien und ein Ensemble), aber diese knapp 15 Minuten haben es in sich. Jeder im Saal wartet auf diese Arien und fiebert den hohen Tönen (dreigestrichenes f, das ist eine Quarte über dem berühmten hohen c) entgegen. Höhenangst sollte man auf jeden Fall keine haben. Das gilt übrigens nicht nur im übertragenen Sinne, da die Königin gerne von oben einschwebt…

Mozarts „Zauberflöte“ – worin liegt für Sie der Reiz?

25

25

Made with FlippingBook Digital Proposal Maker