Schloss Hohenwehrda Jahrbuch 2021-2022

SCHULE

Projekt Klasse 10R Schuljahr 2021/2022

Warum bleibt am Ende des Geldes so viel Monat übrig? Martin Batzel „Alter, wieso ist der Liter Olivenöl so teuer? Das gibt es doch nicht! Dafür bekomme ich ja beinahe vier Flaschen Cola.“ Oder drei Dosen Energydrink, wenn er im Ange bot ist – Pfand kommt noch dazu; oder ein Drittel Kasten Bier, fünf Bananen, ein kleines Steak, drei Packungen Nudeln, eineinhalb Liter Sprit – ob Diesel oder bleifrei – oder ein Zwei-Stunden-Ticket für den öffentlichen Perso nennahverkehr. Davids Überraschung ist echt – und Teil des Projekts der Klasse 10 R: „Leben lernen, oder: Wa rum bleibt am Ende des Geldes so viel Monat übrig?“ Zwei Wochen lang recherchierten die Schülerinnen und Schüler der Abschlussklasse am Schuljahresende, was das Leben kostet, wie sie es sich mit Mitte 20 vorstellen. Sie verglichen Preise, stellten virtuell Einkaufskörbe zusam men, erfuhren in dem fächerübergreifenden Unterricht in Deutsch und Politik & Wirtschaft den Zusammenhang von Angebot und Nachfrage; was passiert, wenn Lieferketten unterbrochen sind; die Wirkung von Spritkosten auf den Preis eines einzelnen Joghurtbechers. An konkreten Beispielen wurden in zehn Doppelstunden die Wünsche und Vorstellungen der Jugendlichen in Zusammenhang zur Realität gestellt, Einkaufszettel über arbeitet und versucht, das errechnete Monatsminus durch Streichen an anderer Stelle auszugleichen; wurde der Wunschwohnort recherchiert, Wohnungsgröße und Zim merzahl angepasst an das Verhältnis von Mietkosten und Einkommen und die Frage beantwortet, warum Neben kosten einer Wohnung auch die zweite Miete genannt werden. Was bedeutet Bruttolohn, was heißt netto? Und wieso eigentlich gibt es verschiedene Steuerklassen? Was sind Steuern, was Sozialabgaben? Wie viel kann ich sparen, wenn das Wasser nicht permanent läuft, die Dusche das Vollbad ersetzt und ich mein Heizverhalten überdenke? Benötige ich unbedingt eine Garage oder genügt ein Stellplatz unter der Laterne? Und überhaupt: Wozu in Hamburg ein Auto, die Monatskarte ist preis werter. In Tirschenreuth sieht die Situation schon ganz anders aus. Ziel des Projektes war, Wirtschaft und Wünsche, Verbrau cher und Versorgung, Angebot und Nachfrage, Träume und Realität in Zusammenhang zu setzen und zu sensibi lisieren. Vincents pragmatisches Fazit: „Okay, nach den zwei Wochen weiß ich mehr.“

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